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FAQs zur Konfliktberatung an der Universität Bayreuth

1. Was soll ein Besuch beim Konfliktberater/Psychotherapeuten bringen? Der Konfliktgegner ändert sich ja sowieso nicht.

Solche Aussagen kennzeichnen Abwehrreaktionen, mit denen manche Menschen versuchen, sich ihrer Verantwortung an einer konstruktiven Konfliktbewältigung zu entziehen. Das geschieht in der Regel nicht aus Bosheit, sondern entweder aus Mangel an konstruktiven Strategien oder aus emotionaler Überlastung, wie zum Beispiel durch Gefühle von Ärger, Angst oder Ohnmacht. Konfliktberater sehen es als ihre Aufgabe, im Laufe eines Beratungsprozesses mit solchen Abwehrreaktionen zu arbeiten, statt sie zum Anlass zu nehmen, die Flinte ins Korn zu werfen.

Die Hoffnung, dass ein Konflikt im Sand verläuft oder unter dem Teppich im Zaum gehalten werden kann, ist verständlich, aber trügerisch. Konfliktberatung sucht Deeskalation, um auf der Beziehungsebene wieder Vertrauen entstehen zu lassen und um die Sachprobleme wieder verhandelbar zu machen.

2. Erfahren meine Vorgesetzten, wenn ich mich an einen Konfliktberater wende?

NEIN, weder der Vorgesetzte noch die Universitätsleitung erfahren von Ihrem Besuch beim Konfliktberater.
Siehe § 8 Richtlinien Konfliktbewältigung (Schweigepflicht).

3. Erscheint mein Besuch beim Konfliktberater in meiner Personalakte?

NEIN.

4. Entstehen mir Kosten?

NEIN. Der Konfliktberater rechnet die Kosten direkt mit der Universität ab, ohne dass dabei Ihr Name erscheint.

5. Ist der Besuch beim Konfliktberater Arbeitszeit?

JA. Sie können den Besuch beim Konfliktberater wie einen Dienstgang handhaben.

6. Wie läuft ein Besuch beim Konfliktberater ab?

Sie vereinbaren einen Termin bei dem Konfliktberater Ihrer Wahl. Das Beratungsgespräch findet in der Praxis des Konfliktberaters statt. Sie entscheiden danach das weitere Vorgehen. Siehe §6 und §7 Richtlinien Konfliktbewältigung.

7. Kann eine der Konfliktparteien sich beraten lassen oder müssen beide Beschwerdegegner zum Berater gehen?

Sie können zunächst alleine einen Termin beim Konfliktberater vereinbaren und mit ihm beraten, ob es sinnvoll ist, den Beschwerdegegner zu einen gemeinsamen Gespräch einzuladen.

Konfliktmoderation umfasst wesentlich mehr, als sich an einem Tisch zusammensetzen. Zuerst wird der Konflikt vom Moderator analysiert, dann werden verschiedene Interventionsmöglichkeiten abgewogen. Das Zusammensetzen am runden Tisch geschieht erst dann, wenn dadurch wirklich Fortschritte erzielt werden können.

8. Was, wenn ich dem Druck bei einem gemeinsamen Gespräch mit dem Konfliktgegner nicht standhalte?

Vor einem Gespräch mehrerer Konfliktbeteiligter finden Einzelgespräche statt. Diese dienen unter anderem auch dazu, für emotionale Entlastung zu sorgen, damit sich die folgenden Begegnungen von Konfliktbeteiligten wieder mehr mit den Sachproblemen befassen können.

9. Gelte ich als Konfliktverursacher, wenn ich mir Unterstützung beim Konfliktberater hole?

NEIN. Sie ergreifen die Initiative einen Konflikt zu lösen. Das ist vorbildlich!

Konflikte kompetent zu bewältigen ist in der modernen Arbeitswelt eine wesentliche Anforderung an Führungskräfte und Mitarbeiter. Daher ist es bei schwer lösbaren Konflikten nur zeitgemäß, kompetente Berater aufzusuchen.

Trotz Ursachenanalyse geht es in einer Konfliktmoderation nie darum, Schuldige zu benennen oder gar zu bestrafen. Dies würde die Situation nur verschärfen, statt sie einer Lösung näher zu bringen. Lösungswege öffnen sich unter anderem durch Entwicklung von gegenseitigem Vertrauen in einem konstruktiven Kommunikationsprozess.

10. Hat ein Besuch beim Konfliktberater etwas mit meiner psychischen Gesundheit zu tun?

Ein Konflikt am Arbeitsplatz kann vielfältige Ursachen haben. In der Regel sind es nicht psychische Probleme, sondern mangelnde oder fehlgeleitete Kommunikation. Die Konfliktberater sind geschult, psychische Störungen zu erkennen. Sie unterliegen, wie Ärzte, der Schweigepflicht. Sollten Sie psychische Probleme haben, wäre der Besuch beim Konfliktberater ein erster Schritt, sich professionelle Hilfe zu holen.


Verantwortlich für die Redaktion: Carmela Herrmann

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